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Die lachende Thrakerin lebt

David Edmonds und John Eidinow
Rousseaus Hund.
Zwei Philosophen, ein Streit und das Ende aller Vernunft
DVA 2009

Wer im Titel eines Buches auftaucht, ist bekannt. Nicht der Hund, Rousseau! Das wissen selbst die englischen Autoren dieses wunderbaren Buches. Es fehlt: David Hume. Der nimmt den flüchtenden Rousseau 1776 mit nach London. Allerdings nicht ahnend, dass Rousseau vollkommen erstens auf seine Haushälterin Thérèse Levasseur und, wenn diese nicht zugegen, auf seinen Hund Sultan fixiert ist.

Die Klammer, die Jean-Jacques Rousseau und David Hume auf immer – jedenfalls philosophiegeschichtlich – verbinden wird, ist nicht etwa dieses Buch, sondern ein schon in die Jahre gekommener Privatdozent in einer unbedeutenden preußischen Provinzstadt. Dieser Dozent bekannte, dass ihn einerseits der religionsfeindliche Hume aus seinem dogmatischen Schlummer gerissen habe, andererseits hatte ihm Rousseau das Paradox der Autonomie erschlossen, in dem man sich in Freiheit Regeln zu unterwerfen habe. Rousseaus Bild schmückte als einziges Portrait sein Arbeitszimmer, während er über zehn Jahre an seinem gewaltigen Hauptwerk schrieb, der „Kritik der reinen Vernunft“. » weiter lesen