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Faxen oder Haxen

Thilo Bode
Die Essensfälscher
S. Fischer 2010

Jonathan Safran Foer
Tiere essen
Kiepenheuer & Witsch 2010

Thilo Bode segelt reichlich hart am Wind, für den er mit aufgeblasenen Backen selbst sorgt. Man wundert sich, dass er als Soziologe nicht zeigt, wie die von ihm vermutlich zu Recht beanstandeten Produkte Trends wie Bio, Light, Vollkorn camouflieren, Produktnamen, die von den Nahrungsmittelindustriekritikern in Umlauf gebracht wurden.

Inzwischen in der sechsten Auflage ist Foer, eine weniger als Bode, aber in den Foer zur Verfügung stehenden literarischen Mitteln Bode haushoch überlegen. Ein Buch, das man nicht einfach mal schreibt, weil man plötzlich kein Fleisch mehr mag. Foer schreibt als Schriftsteller, Bode als Inhaber einer von ihm gegründeten Verbraucherorganisation foodwatch, die sich ganz unbescheiden als „essensretter“ bezeichnet.

Umgekehrt betrachtet: was man Foer zubilligt, der ja überall ausgezeichnet besprochen wurde, würde man einem deutschsprachigen Autor als Manierismus ankreiden, ihm vielleicht mitteilen, er solle doch die literarischen Faxen sein lassen und schnell zu den Haxen kommen.