Reclams neue Reihe: Reclam Sachbuch

Der Reclam Verlag schreibt in seiner Vorschau: „In den letzten Jahren aber ist die Universal-Bibliothek deutlich hinausgewachsen über eine reine Textbibliothek. Im typischen Reclam-Gelb erschienen immer mehr Sachbücher: zu Kunst und Musik, Gesellschaft und Politik, Geschichte und Religion. Diesen expandierenden Programmbereich fasst Reclam jetzt in Form einer Unterreihe der Universal-Bibliothek als Reclam Sachbuch zusammen.“

Wenn ein so traditionsreiches Haus wie Reclam nun im Herbst 2009 mit Reclam Sachbuch in einer eigenen Reihengestaltung an den Start geht, bedeutet dies sicherlich auch, dass der Begriff ‚Sachbuch‘ sich weiter etabliert. Denn vor zehn oder zwanzig Jahren hieße sie mit großer Wahrscheinlichkeit Reclam Monographie und wäre sich damit des Zuspruchs der geisteswissenschaftlichen Klientel des Verlags sicher. Hörte ich noch unlängst aus einem Lektorat, dass das Sachbuch doch lediglich ex negativo, als Non-Fiktion bestimmbar sei, ist nun Reclam ex abrupto mit Reclam Sachbuch am Start.

Aber sicher ist man in Ditzingen nicht ohne Grund auf den Gedanken gekommen, bei den Reclam-Titeln von Sachbüchern zu sprechen. Barbara Widmann, die Pressechefin von Reclam schreibt mir dazu: „Da in der gelben UB meist nur Klassiker vermutet werden, wurden unsere Sachbücher oft übersehen. Nun werden sie hoffentlich deutlich sichtbar und bekommen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.“ Nach dem Eichborn Verlag, dessen Andere Bibliothek hier schon einmal als heimliche Sachbuchreihe beschrieben wurde, nun also Reclam.

Man will bei Reclam mit den Büchern nicht nur in Hinsicht der Aufmerksamkeit wo hin, sondern auch innerhalb der Buchhandlung. Und so muss in Ditzingen einer darauf gekommen sein und vermutlich hat er gesagt: „Wenn wir nun unbedingt ins ‚Sachbuch‘ mit unseren Büchern wollen, dann schreiben wirs doch endlich auch drauf, auf die Bücher: Reclam Sachbuch!“ Wir werden sehen, ob dies nicht ex aequo weitere Verlage auf die Spur bringt.