Fishspotting
Hans Fricke
Der Fisch, der aus der Urzeit kam. Die Jagd nach dem Qaustenflosser
C. H. Beck 2007
Dieser Fisch stinkt nicht! Er ist 400 Millionen Jahre alt, aber er stinkt nicht, denn er ist quicklebendig, wenn auch selten. Der Quastenflosser ist der Fisch der Fische, ohne dass er das eigentliche missing link wäre im Übergangsfeld zu den vierbeinigen Wirbeltieren, den Tetrapoden. Der Quastenflosser wurde erst 1938 entdeckt und erstmals 1987 vom Dokumentarfilmer und Zoologen Hans Fricke gefilmt. Fricke erzählt dabei auch wie nebenbei, dass er als kleiner Junge irgendwo in Ostdeutschland einmal auf ein Buch von J.L.B. Smith stieß, in dem von der Entdeckung des Urzeitfischs erzählt wird, einem Sachbuch. Hinter einem Schuppen verborgen, verschlang er das Buch und widmete sein Leben diesem Fisch.
Wären diese kurzen Besprechungen mit „Unvergängliche Perlen deutscher Prosa“ überschrieben, müssten wir auf dieses Buch hier leider verzichten. Der Autor löscht seine Leser gerade in dem Augenblick der persönlichen Tragödie seines Lebens ab: bei den allerersten Filmaufnahmen des lange gesuchten hässlichen Fischs, war Fricke auf dem Weg zurück nach Deutschland und erfuhr unterwegs davon, dass das, wofür er ein Leben lang gearbeitet hatte, endlich gelungen war. Ohne jeden Sinn für das Drama, setzt er sich ins Café, verdrückt ein paar Freudentränen und zerdeppert mutwillig und ohne dass das Lektorat eingreifen kann seine Geschichte. Woran das liegen mag? Dieses Drama spielt sich im Inneren ab und da sind im Sachbuch oft genau die Autoren überfordert, die erstaunliche Erlebnisse zu berichten haben. Immerhin aber bringen sie, wofür Fricke immerhin das beste Beispiel liefert, andere auf Ideen.