Der Vater der Konsumforschung

Johannes Willms
Balzac
Eine Biographie.
Diogenes 2007

Sicher war er als Fínanzgenie, für das er sich hielt, nicht so einflussreich, aber mindestens so selbstbewusst wie Alan Greenspan. Die Rede ist von Honore de Balzac. Alle die Johannes Willms Napoleon-Biographie gerne gelesen haben, werden auch dieses Buch gerne lesen! Das ist Unsinn! Vielmehr muss es heißen: Alle, die eine Gesamtausgabe der Werke von Balzac aus dem Diogenes Verlag im Keller oder sonstwo stehen haben, die müssen dieses Buch lesen. Im Sommer 1833 hat Balzac die Idee, seine Romane zu einem großen Gesamtsystem, zu einem Kosmos zusammenzuschließen. Ein Kosmos verdient das genannt zu werden, das Gegensätzliches verbindet. In Balzacs „Menschlicher Komödie“ wird auf wundervolle Weise der Glaube an die Genialität, die gleichwohl im einem Prozess der ständigen Verbesserung der Romane sich entfalten musste, mit dem Sinn fürs Kommerzielle verbunden. So ist Balzac der Analytiker der Gesellschaft als Erzähler, dem zunächst Zola und dann die Soziologen folgten. Verkürzt kann man sagen: lernen Sie Balzac kennen als Vater der Gesellschaft für Konsumforschung!