Eine pragmatische Schreibanleitung

„So, was können wir jetzt noch tun?!“ Dies ist ein Satz, den manche Autoren oft genug auf Messen oder sonstwo sagen können, nach dreiundzwanzig Veranstaltungen, vier Interviews und zweiundvierzig Besprechungen, zur einer Pressefrau, die alles gegeben hat und langsam die Fassung verliert. Wie gut, dass es dann Klaus Reinhardt gibt, der schreibt: „Es hilft also nichts, Sie müssen selbst aktiv werden.“ Wunderbar ist dieser Satz. Küstenmacher und Kerkeling, möchte man sagen, beobachteten ihre Verkaufserfolge auch nicht vom Sofa aus!
Dann gibt es bei Reinhardt den Satz: „Leser sind nicht so dumm“. Zum Beispiel auch nicht so berechenbar, wie Verlage und Autoren manchmal glauben. Schlimmer als dieser Irrglaube aber sind Autoren, die schielen: „Viele Autoren werden unglücklich, weil sie sich selbst und ihren Vorbildern beweisen wollen, dass sie das wissenschaftliche Handwerkszeug beherrschen, gleichzeitig aber auf ein Massenpublikum schielen. Wenn Sie dagegen wissen, was Sie mit dem nächsten Buch für sich erreichen wollen, dann können Sie einen Schritt weiter gehen und fragen: Wen wollen Sie erreichen?“ Schließlich, als Hoffnung für die von übermotivierten Autoren gepeinigten Buchhändler der Aufruf des Autors an seine Leser: „Aber lassen Sie die Buchhändler in Ruhe.“ Klaus Reinhardt hat einen ganz pragmatischen Ratgeber geschrieben, in dem der Weg des Wissens in ein Buch beschrieben wird. Und dies durch einen vertretbaren Aufwand. Ein Weg, der kein Spaziergang ist, kein Gewaltmarsch, aber ein Buch, das lehrt Ab- und Seitenwege zu meiden.

Klaus Reinhardt, Vom Wissen zum Buch. Fach- und Sachbücher schreiben
Huber 2008. www.vom-wissen-zum-Buch.de