Georg Hermann. Ein Leseabend mit Michael Schikowski

 

Berühmtheit erlangt Georg Hermann durch seine wunderbaren Familienromane Jettchen Gebert und Henriette Jacoby. Vor allem durch sie wird er zum Chronisten des deutsch-jüdischen Lebens. 1871 geboren, lebte er ab 1933 einige Jahre in Italien, floh ins niederländische Exil und wurde 1943 in Auschwitz ermordet.

Hermanns Romane zeichnen sich allesamt durch naturalistische Beschreibungen der Lebenswelt aus – sei es das Biedermeier, die Gründerzeit und Jahrhundertwende, die Weimarer Republik oder das faschistische Italien und Deutschland.

Vor allem aber machen die lebensnahen und lebhaften Gesprächssituationen ihn zu einem der meistgelesenen Autoren seiner Zeit. Inzwischen liegen seine Romane im Wallstein Verlag mit ausgezeichneten Nachworten vor.

Alle seine Romane, vom Erstling Spielkinder bis zum letzten 1936 im Exil veröffentlichten Etruskischen Spiegel, durchzieht der Humor der Vergeblichkeit und des Scheiterns. Werden wir auf eine Georg Hermann- Renaissance hoffen dürfen? Hoffen schon, aber die Zeiten für Renaissancen verschiedenster Art scheinen vorbei.  Es bleibt also nichts, als ihn selbst wieder zu lesen. So ist immerhin das Vergnügen auf unserer Seite.

Inzwischen ist auch sein bislang unveröffentlichter Roman Die daheim blieben aus dem Nachlass veröffentlicht. Im Herbst erscheint von Georg Hermann der herrliche Rosen-Emil, ein Roman über das Weimarer Ganovenmilieu.

Mit freundlicher Unterstützung des Wallstein Verlags

Aus Jettchen Gebert von Georg Hermann:

 

 

 

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