Literarische Sachbücher

Formen – Funktionen – Praktiken

Organisation: Christian Meierhofer (Karlsruhe/Bonn), Gunther Nickel (Darmstadt), Michael Schikowski (Köln)

Workshop von Non Fiktion in Verbindung mit dem Deutschen Literaturfonds
Bonn, 14. und 15. September 2023

// Sachbuchforschung

„Dieser langweilige und wenig erträgliche Zustand …“

Prof. Dr. Michel Clement
Dipl. Eva Blömeke
Dr. Frank Sambeth
Ökonomie der Buchindustrie
Herausforderungen in der Buchbranche erfolgreich managen
Gabler 2009

Vor wenigen Tagen erschien im Tagesspiegel ein Bericht über den Zustand des Buchhandels im Allgemeinen und des Berufsbilds des Sortimenters im Besonderen. Die dort vielzitierten „bibliophilen Kreise“, die ironischerweise gegen die Buchhändler abgegrenzt werden, die sich ihrerseits doch selbst diesen Kreisen zurechnen oder doch zumindest den Anspruch erheben sollten, zu diesen zu gehören –, eben diese „bibliophilen Kreise“ werden einen Bezug zu einem Artikel von Tucholsky über die deutschen Buchhändler ziehen, der vor 95 Jahren in der Schaubühne erschien.

Tucholsky beklagt dort ein Grundübel und erweist sich damit nicht nur als aktueller denn je sondern auch noch ein wenig hellsichtiger als der Journalist des Tagesspiegels. Während letzterer zwar von ähnlichen Beobachtungen wie Tucholsky ausgeht, stört dieser sich zwar ebenfalls an der mangelnden Sachkenntnis von Buchhändlern. Dies übrigens ein Beleg, dass Bildungsbürger und fachkundige Vielleser die Buchhändler nicht erst seit heute als ungebildet bzw. als ungenügend gebildet empfinden. Tucholsky führt dies auf einen Umstand zurück, der in der Branche ebenfalls nicht neu ist: die Buchhändler verdienen zu wenig. Dann kommt er zu seinem grundlegenden Kritikpunkt, in dem er das Grundübel sieht, nämlich nicht einer Ökonomisierung als solcher, sondern einer fehlenden Sachkenntnis, die nun leider nicht nur die Literatur und die Allgemeinbildung, sondern auch die ökonomischen Leitlinien erfasst hat.

Ökonomisierung ohne Fachkenntnis » weiter lesen

Literaturverzeichnis Sachbuchgeschichte Technik Auto

Primärliteratur (Auto):

Emil Jung, Radfahrseuche und Automobil-Unfug (1902)

Otto Julius Bierbaum, Eine empfindsame Reise im Automobil (1903)

Theodor Lessing, Der Lärm (1908)

Paul Grätz, Im Auto quer durch Afrika (1910)

Filius (= A. Schmal), Die Kunst des Fahrens (1922)

Henry Ford, Mein Leben und Werk (1923)

Filius (= A. Schmal): Ohne Chauffeur (1924)

Carl Benz, Lebensfahrt eines deutschen Erfinders (1925)

Egon Erwin Kisch, Paradies Amerika

Heinrich Hauser, Feldwege nach Chicago (1928)

Ilja Ehrenburg, Das Leben der Autos (1929)

Edlef Köppen, Heeresbericht (1930)

Franz Buchholz, Der gefährliche Augenblick (Einleitung Ernst Jünger) (1931)

Heinrich Hauser, Am laufenden Band (1936)

August Horch, Ich baute Autos (1937)

Wilfried Bade, Das Auto erobert die Welt (1938)

Heinz Sponsel, Liebesbriefe an mein Auto (1951)

Alexander Spoerl, Mit dem Auto auf du (1953)

Eugen Diesel, Wir und das Auto (1956)

Hans Erb, Auto über alles (1966)

Norbert Norton, Weltmacht Auto (1966)

Rainer Schönhammer, Das Leiden am Beifahren (1995)

Franz Josef Oller (Hrsg.) Mein erstes Auto (1996)

Susanne Vieser, Frauen in Fahrt (1996)

Frank Lämmel, Autofahren (1998)

Sekundärliteratur (Auto):

Borscheid: Das Tempo-Virus, 2004

Härtel, Stromlinien, 2004

Möser, Geschichte des Autos, 2002 usw

Johann-Günther König: Die Geschichte des Automobils. Reclam: Stuttgart 2010.

Literaturverzeichnis Methoden und Theorien Diskurstheorie


Diskurs gescheitert

Pierre Bourdieu: Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes. Frankfurt: Suhrkamp 1999.

Michel Foucault: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit. Frankfurt: Suhrkamp 1977.

Andy Hahnemann: Texturen des Globalen. Geopolitik und populäre Literatur in der Zwischenkriegszeit 1918-1939. Diss. Universitätsverlag Winter: Heidelberg 2010.

Achim Landwehr: Historische Diskursanalyse. Frankfurt 2008.