Literarische Sachbücher

Formen – Funktionen – Praktiken

Organisation: Christian Meierhofer (Karlsruhe/Bonn), Gunther Nickel (Darmstadt), Michael Schikowski (Köln)

Workshop von Non Fiktion in Verbindung mit dem Deutschen Literaturfonds
Bonn, 14. und 15. September 2023

// Sachbuchforschung

Im Maschinenraum des Literaturbetriebs

Für den Literaturbetrieb lässt sich keine verlässliche Defintion auftreiben, meint Michael Buchmann. Daher hat er für seine Literaturbetriebsforschung in Karlsruhe einige historische Texte aus dem Maschinenraum der Literatur aufgesammelt und erörtert in seinem Seminar unter Mithilfe von Prof. Dr. Schmidt-Bergmann, Bernt Ture von zur Mühlen und Dr. Bernd Villhauer die Mechanik des Betriebs. Im Vorgriff auf meinen Beitrag zum Thema, der am 9. Juni 2009 unter dem Titel „Der Betrieb – Bücher machen, kommunizieren und verbreiten“ statt findet, hier einige Bemerkungen zu den Nebengeräuschen aus dem Maschinenraum des Literaturbetriebs.

Die Maschine ist zu laut

In besonders emphatischer Weise, die sich um keine empirische Grundierung der Überlegungen mehr kümmert, ist immer häufiger vom direkten Verhältnis des Autors zu seinen Lesern die Rede. Als sei der Weg vom Laptop des Autoren auf den Bildschirm des Lesers ein Weg, der die Mittler, die nichts weiter als Störer und Verhinderer seien, endlich überspringen kann. Allerdings, mit den Büchern und ihrer Digitalisierung verhält es sich wie mit der Schule, alle besuchten eine und daher können alle mitreden. Die Art der munteren Unmittelbarkeit zwischen Autor und Leser hat den Charme, den alle Ideen der Vereinfachung der Verhältnisse haben. Man stellt die Maschine ab und schickt die Belegschaft nach Hause. Dann ist Ruhe und Autor und Leser schauen sich tief in die Augen.

Vergleiche mit der Musikindustrie » weiter lesen

Wiedersehen mit dem Sachbuch – Der NDR Kultur Sachbuchpreis

Der NDR Kultur Sachbuchpreis ist eine Auszeichnung, die für das beste in deutscher Sprache erschienene Sachbuch im Herbst 2009 verliehen wird. Das stimmt hoffnungsfroh, dann aber heißt es: „Prämiert werden herausragende Autorenleistungen, mit denen gesellschaftlich und wissenschaftlich relevante Themen für ein allgemeines Publikum verständlich gemacht werden.“ Das Sachbuch wird also auch hier nach dem Gegensatz von verständlich-unverständlich oder relevant-irrelevant betrachtet. Ein Gegensatz, auf den das Sachbuch seit den 1920er Jahren festgenagelt wird. Warum ist das Sachbuch noch immer die mitunter zähe Zweitverwertung des Expertenwissens?

Warum also unterscheidet man nicht langweilig-unterhaltsam, ernst-heiter, vorhersehbar-verblüffend? Aber warten wir die Begründung der Jury im Herbst ab. Über den Preisträger entscheidet eine „Jury von Fachleuten aus der Buch- und Medienbranche sowie aus der Wissenschaft“, heißt es bei NDR Kultur. So ganz medial geöffnet will man nun doch nicht sein und gibt zu beachten „dass die elektronische Einsendung von Büchern nicht zugelassen ist, da der Aufwand des Ausdruckens nicht geleistet werden kann.“ » weiter lesen

Der Stoff aus dem die Träume sind – Stoffgeschichten vom Wasser bis zum Wissen

ein Abend mit Michael Schikowski und Christoph Wortberg

Am Anfang war das Wasser . Dann aber sind es die Rohstoffe Holz, Kohle und Lehm vor allem, die Deutschland zu einem bedeutenden Industriestandort werden ließen. Mit Hilfe der Wasserkraft entstehen darauf Industrien, die Papier und Glas herstellen, Metalle und Seide verarbeiten. Außereuropäische Stoffe wie Kaffee, Kakao und Farbstoffe kommen hinzu. Ein spannender Abend voller Stoffgeschichten vom Wasser zum Wissen. » weiter lesen