// Leseabend
Lesung zum Kafka-Jahr 2024

Franz Kafka ist einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Sein Werk hatte einen weltweiten Einfluss auf die moderne Literatur. Kafka wurde 1883 in Prag geboren und starb 1924 in einem Sanatorium in der Nähe Wiens.
Kafka ist als Dr. jur. und Angestellter der Arbeiter-Unfall-Versicherung mit den anonymen Mächten der verwalteten Welt besonders gut vertraut. Seine Werke wurden bislang immer nur aktueller, schildern sie doch oft die Demütigung machtloser Figuren durch scheinbar allmächtige Gegenspieler.
1917 erkrankte Kafka an Tuberkulose, was ihn 1922 zur Aufgabe des Berufes zwang. Von seinen Romanen und Erzählungen wollte er allein Das Urteil, Der Heizer, Die Verwandlung, In der Strafkolonie, Ein Landarzt und Ein Hungerkünstler gelten lassen. Alles Weitere sollte sein Freund Max Brod, wie er testamentarisch verfügte, nach seinem Tod vernichten. Was Brod zuerst in einer Zeitschrift – mit einem gewissen Sinn für kafkaesken Humor – aus Kafkas Nachlass publizierte, war dieses Testament.
Kafkas Texte, die vielen als düster und fatalistisch in Erinnerung sind, enthalten allerdings zahlreiche komische Szenen, ja geradezu Slapstick. In einem Brief an Felice schreibt Franz Kafka: „Ich bin sogar als großer Lacher bekannt.“ Auch diesen Kafka gilt es an diesem Leseabend zu entdecken.
VHS Bonn – Kulturkalender
Donnerstag, 21. März 2024
Beginn 19 Uhr
Buchhandlung in Braunsfeld
Köln
Mittwoch, 10. April 2024
Beginn 19.30 Uhr
Mülheimer Literaturclub
Köln-Mülheim
Sonntag, 14. April 2024
Beginn 18 Uhr
schmitz. die buchhandlung
Bürgermeisterhaus Essen-Werden
Donnerstag, 18. April 2024
Beginn
Buch und Wein
Frankfurt
Mittwoch, 22. Mai 2024
Beginn 19.30
Buchhandlung Kayser
Freunde und Partner von Kamenický Šenov/Steinschönau
und Umgebung e.V.
Rheinbach
Donnerstag, 23. Mai 2024
Beginn 19 Uhr
Buchkontext Essen
Hudson´s, Girardet Straße 2, 45131 Essen
Mittwoch, 28. August 2024
Beginn 19 Uhr
Bürgergesellschaft Neuss
Donnerstag, 24. Oktober 2024
Beginn 19 Uhr
Homburger Lesezeit
Dienstag, 10. Dezember 2024
Beginn 19 Uhr
Lüdinghausen
Dienstag, 31. Dezember 2024
Beginn 15 Uhr
// Leseabend
Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
In dieser Reihe werfen wir einen Blick in grundlegende Werke der literarischen Vergangenheit. Durch diesen Blick auf Längstvergangenes wird das Gegenwärtige deutlich, bekommen heutige Fragestellungen eine neue Kontur. Fast schon Abgetanes führt uns zu ganz neuen Sichtweisen und Erkenntnissen.
In 2023 widmeten wir uns unter der Überschrift Flucht und Vertreibung der Aeneis Vergils. In diesem Jahr steht unter der Überschrift Krieg und Untergang ein Text des Mittelalters auf dem Programm: Das Nibelungenlied.
Das Nibelungenlied ist wie kaum ein anderer Text zum literarischen Urbild der Deutschheit erkoren worden. Heute in diesem Text zu lesen, heißt daher immer zugleich auch die fatale Wirkungsgeschichte des Textes mitzuteilen, in dem Siegfrieds Tod und Kriemhilds Rache im Mittelpunkt stehen. Die Figuren des Nibelungenliedes sind alles andere als Individuen, sie sind Verkörperungen von Rollen, deren Handlungen und Entscheidungen dem Gesellschaftsgefüge um 1200 entsprechen.
Also ein Stoff, aus dem jede Zeit ihre je eigenen Ableitungen versuchte – bis auf den Preußenkönig Friedrich II., der, offensichtlich von der sich entwickelnden Germanistik wenig überzeugt, verlauten ließ, dass das Nibelungenlied „keinen Schuss Pulver wert“ sei. Eine Aussage, die bis in die 1960er Jahre für Klassenarbeiten der Oberstufe geeignet erschien – das Gegenteil zu beweisen.
Die eigentliche Karriere des Nibelungenlied startete in unzähligen Verwertungsstufen im 19. Jahrhundett. Schließlich kam 1924, also zehn Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs, der Stoff in die deutschen Kinos. Die filmische Behandlung durch die Autorin Thea von Harbou und den Regisseur Fritz Lang wird uns auch beschäftigen. Lesung und Erläuterung: Michael Schikowski
VHS Bonn
Mittwoch, 29. Mai 2024
Beginn 18 Uhr