Saison 2024

Schnellüberblick:

Do 01.02.24 Hariett Dracks – Saal 210 – VHS Köln-Mülheim, Beginn 19 Uhr

So 17.03.24 Kirschblüte. Moderation: Sabine Niemeier, Beginn 11 Uhr

So 14.04.24 Franz Kafka. Lesung: Michael Schikowski Beginn 11 Uhr

So 12.05.24 Gussi Adenauer mit Christoph Wortberg, Beginn 11 Uhr

So 02.06.24 Weissglut. Ein Kriminalroman von Tobis Quast (Lesung), Beginn 11 Uhr

 

Saal 210 – Hariett Dracks Fälle des Kölner Schwurgerichts

Die Journalistin und Autorin Hariett Drack arbeitet seit vier Jahrzehnten als Polizei- und Gerichtsreporterin für den Kölner Stadt-Anzeiger und ist freie Autorin für ZEIT Verbrechen. Sie berichtet aus dem Schwurgerichtssaal 210 des Kölner Landgerichts und das ist alles andere als trockene Materie.

Die Kölner Gerichtsbarkeit ist die größte ihrer Art in NRW, zu jedem Fall gehört nicht nur ein tragisches Opfer, sondern gehören auch Angehörige, Zeugen – und Täter.

»Verbrechen sind nie schwarz oder weiß, sie tragen Kleider in mannigfaltigen Grautönen. Diese sichtbar zu machen, das ist seit vierzig Jahren Hariett Dracks Lebensaufgabe. Wenn Sie mich fragen: Sie meistert sie, nun ja, meisterhaft.« Daniel Müller, Chefredakteur Zeit Verbrechen

Hariett Dracks Buch „Saal 210 – Wenn Menschen morden“ erscheint zum Zeitpunkt der Veranstaltung bei Quadriga. Büchertisch: Buchhandlung Baudach aus Köln-Dellbrück

Moderation: Sabine Niemeier

VHS Köln Mülheim, Wiener Platz
Donnerstag, 1. Februar 2024
Beginn 19 Uhr

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der VHS Mülheim.

 

Kirschblüte

Masami Ono-Feller über Haikus und den Zauber der japanischen Poesie

Siebzehn Silben, drei Zeilen, ein prägnanter Moment: Das ist ein Haiku, eine faszinierende japanische Gedichtform. Einblicke in die ebenso poetische wie vielfältige Erzähltradition bietet die Übersetzerin und Publizistin Masami Ono-Feller im Gespräch mit Sabine Niemeier – passend zur Zeit der Kirschblüte.

Die Kunst des Haiku besteht darin, Unausgesprochenes in Worte zu fassen und auf das Wesentliche zu reduzieren. Oder umgekehrt eine kleine Geschichte ganz groß zu machen. Dabei gilt es, durchaus strenge Regelwerke zu beachten. Und gedichtet wird immer in der Gruppe, nicht allein. In Japan haben Haiku eine jahrhundertelange Tradition und sind noch heute fest im gesellschaftlichen Leben verankert. Zugleich ist diese Form von Lyrik ein Exportschlager: Haiku haben die ganze Welt erobert.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der VHS Köln.

Moderation: Sabine Niemeier

Mülheimer Literaturclub im Et Kapellche e.V.
Sonntag, 17. März 2024
Beginn 11 Uhr

 

Franz Kafka

Franz Kafka ist einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Sein Werk hatte einen weltweiten Einfluss auf die moderne Literatur. Kafka wurde 1883 in Prag geboren und starb 1924 in einem Sanatorium in der Nähe Wiens.

Kafka ist als Dr. jur. und Angestellter der Arbeiter-Unfall-Versicherung mit den anonymen Mächten der verwalteten Welt besonders gut vertraut. Seine Werke wurden bislang immer nur aktueller, schildern sie doch oft die Demütigung machtloser Figuren durch scheinbar allmächtige Gegenspieler.

1917 erkrankte Kafka an Tuberkulose, was ihn 1922 zur Aufgabe des Berufes zwang. Von seinen Romanen und Erzählungen wollte er allein Das Urteil, Der Heizer, Die Verwandlung, In der Strafkolonie, Ein Landarzt und Ein Hungerkünstler gelten lassen. Alles weitere sollte sein Freund Max Brod, wie er testamentarisch verfügte, nach seinem Tod vernichten. Was Brod zuerst in einer Zeitschrift – mit einem gewissen Sinn für kafkaesken Humor – aus Kafkas Nachlass publizierte, war dieses Testament.

Kafkas Texte, die vielen als düster und fatalistisch in Erinnerung sind, enthalten allerdings zahlreiche komische Szenen, ja geradezu Slapstick. In einem Brief an Felice schreibt Franz Kafka: „Ich bin sogar als großer Lacher bekannt.“ Auch diesen Kafka gilt es an diesem Leseabend zu entdecken.

Mülheimer Literaturclub im Et Kapellche e.V.
Sonntag, 14. April 2024
Beginn 11 Uhr

 

Gussi Adenauer

Mülheimer Literaturclub im Et Kapellche e.V.
Sonntag, 12. Mai 2024
Beginn 11 Uhr

 

Weissglut

Mülheimer Literaturclub im Et Kapellche e.V.
Sonntag, 2. Juni 2024
Beginn 11 Uhr

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Alles erfunden – alles wahr Neuerscheinungen 2021


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Rosskur vor Generaldebatten

 

 

David Runciman
So endet die Demokratie
Campus 2020

So endet die Demokratie? Inzwischen sind wir in unserer gesellschaftspolitischen Orientierung so befangen, dass dieser Buchtitel fast anstößig wirkt. Eine irrationale und fast wortmagische Vorstellung. Als sei das bloße Nachdenken über ein Ende der Demokratie schon der Anfang vom Ende. Im Gegenteil, so behauptet Runciman, in der Weigerung diesen Gedanken auch nur zuzulassen, sind gerade die Verteidiger der Demokratie auf verlorenem Posten.

Die Demokratie scheint also von zwei Seiten bedroht. Von ihren Gegnern und von denjenigen, die im Staatshandeln immer schon eine sogenannte „gelenkte Demokratie“ entdecken wollen. Die Corona-Krise lässt außerdem erkennen, und die chinesische Führung lässt keine Gelegenheit aus, darauf hinzuweisen, dass sich die Bevölkerung demokratischer Gesellschaften nur schwer überzeugen lässt, auf die Bedrohung durch Ereignisse zu fokussieren, die noch nicht eingetreten sind. Wähler, so Runciman, räumen tendenziell eher dem, was sie kennen, Priorität ein. So nachzulesen in einem Kapitel, das Runciman Katastrophe überschrieben hat.

Die Gegenmodelle, die statt der Demokratie zur Verfügung stehen, zieht Runciman auf folgende Vertauschung der Schwerpunkte zusammen: Anstelle persönlicher Achtung und kollektiver Vorteile versprechen sie persönliche Vorteile und kollektive Achtung. Die erneuerten nationalen Rituale, die sich in China und Russland zeigen, mögen für die kollektive Achtung stehen. Und die persönlichen Vorteile sind die Steuerungselemente, die gerade in Polen und Ungarn den Übergang zu einer postdemokratischen Gesellschaft erleichtern.

Die Untergangspropheten der letzten Jahrzehnte, man sieht sie sich schon die Hände reiben. Und wenn das Desaster nicht eintrifft, so warten sie einfach auf die nächsten Kennzeichen, die die Erfüllung ihrer Prognose anzeigen. Zu den Propheten des Untergangs der Demokratie zählt allerdings auch längst die Technikelite. Runciman zitiert Alessio Piergiacomi, einen Softwareentwickler bei Amazon: Jahr für Jahr werden die Durchschnittsmenschen dümmer und die Politiker betrügerischer. Auf der anderen Seite werden Computer alljährlich intelligenter. Letztlich wird es klüger sein, sie die Entscheidungen treffen und uns von ihnen regieren zu lassen.

Letztlich, so kann man entgegnen, wird es noch ein wenig klüger sein, Runciman zu lesen. Eine echte intellektuelle Rosskur vor heiklen Generaldebatten.