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Horst Bredekamp
Leibniz und die Revolution der Gartenkunst
Herrenhausen, Versailles und die Philosophie der Blätter
Wagenbach 2012
Schon seit Jahren gibt Wagenbach besonders fein gestaltete großformatige kulturwissenschaftliche Essays heraus. Eine Lust am Buch, die sich sofort sinnlich mitteilt. In Horst Bredekamp hat der Verlag einen Autor, der die Reihe wesentlich lebendig hält.
In seinem neuen Buch beschreibt Horst Bredekamp die Gartenkunst in zwei Richtungen. Einerseits als das was, man damit ausdrücken möchte: Ruhe und Ordnung in wild wuchernder Natur. Andererseits als das , was sie in uns auslösen mag: Beruhigung und Harmonie. Die gängige Unterscheidung von disziplinierendem Barockgarten und die Blicke frei gebenden Landschaftsgarten hält Bredekamp aus dem historisch überlieferten Material nicht zu belegen.
So findet er in Leibniz‘ Briefen und Notizen zum Großen Herrenhausener Garten Belege für einige die Landschaftgärtnerei vorwegnehmende Überlegungen. Und von der von Leibniz mitgestalteten Gartenanlage selbst sieht er einen Einfluss ausgehen, in dem der Raum die Philosophie mit hervorbrachte. Ein Garten, der den, der ihn anlegt, mit hervorbringt.