// Bücher
Adam Zamoyski
1812
Napoleons Feldzug in Russland
C. H. Beck 2012
Das beste Buch über den Russlandfeldzug Napoleons schrieb natürlich Tolstoi mit Krieg und Frieden. Gar nicht so knapp dahinter ist Zamoyskis voluminöse Darstellung der Ereignisse. Manchmal geht einem beim Lesen solcher dicken Bücher durch den Kopf, dass man es vielleicht nicht so überaus genau wissen wolle. Doch hier, bei diesem Buch, da will man es ganz genau wissen. Und Adam Zamoyski verschafft Überblick, fasst zusammen und erklärt die Motive der einzelnen Protagonisten. Und er ist ein großartiger Erzähler aus den Quellen.
Tolstoi schaltet im neunten Teil des Romans eine historische Reflexion ein und schreibt: „Millionen Menschen mußten also, aller ihrer Menschengefühle und all ihres Menschenverstandes bar, von Westen nach Osten ziehen und ihresgleichen totschlagen“. Das ist so erstaunlich, so rätselhaft und im Grunde unerklärlich, dass die Erzählung davon, wie es dazu kam, wie es verlief und endete, nur im Geflecht eines umfangreichen Buches möglich ist, das Überblick über die großen Verläufe gibt und Einblick in die einzelnen Schicksale.