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Das fotografische Gedächtnis

Barbara Frischmuth
Verschüttete Milch
Roman
Aufbau 2019

Im Jahre 1968 debütierte Babara Frischmuth mit dem Roman „Klosterschule“. Ein Buch, das es in Österreich bis zur Schullektüre brachte. Nun erzählt sie in „Verschüttete Milch“ die Vorgeschichte ihrer Heldin.

Dort wächst sie in den 1940er Jahren in einer Hoteliersfamilie in einem kleinen Ort im Salzkammergut auf. Die tiefen Eindrücke des Kindes, im ersten Teil stets die Kleine, dann Juli, schließlich Juliane. Juliane soll das Hotel übernehmen.

Es sind die Fotografien, nach denen sich ihre Heldin Juliane ihre Erinnerungen an ihre Kindheit aufruft. Mit den Fotos erinnert sie sich zahlreicher Details ihrer Kindheit. Und mitten im Buch greift die Erzählerin voraus: Ein englischer Adeliger kaufte das Haus Ende der fünfziger Jahre und ließ es abreißen, da ihm die Sanierung als zu aufwändig erschien. Wie sagt schon das entsprechende englische Sprichwort dazu: Who cries about spilled milk?

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Bin im Garten

Barbara Frischmuth
Der unwiderstehliche Garten
Eine Beziehungsgeschichte
Aufbau 2015

Der Garten ist ein besonderer Ort, allen anderen Orten unvergleichbar. Der Garten ist ein wenig wie ein Wohnzimmer, wenn er nicht enorm groß ist oder außerhalb liegt, sondern am Haus. Ein Wohnzimmer, das sich ständig verändert. Der Garten ist ein Lebensraum wie wir: im Drift. Er verändert unser Leben dadurch, dass er in unser Leben hineinwächst.

„Vielleicht ist es gerade dieser ununterbrochene Wechsel von Distanz und Nähe,“ schreibt Barbara Frischmuth an einer Stelle, „von Jäten und Pflanzen, von Welken und Wachsen, von Kampfbereitschaft und Friedfertigkeit, von Erregung und Gelassenheit, was den Garten ausmacht.“

Wir stehen nicht allein im Garten, sondern der Garten steht in uns. Und in ihm sind wir auch an uns aktiv, mal winterhart, mal Rhizome bildend, mal feuchtigkeitsliebend. Was wir im Garten behandeln, ist immer auch Selbstbehandlung. Und irgendwann mag man dann nicht mehr umgetopft werden.