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Felicia Steiner, buchhändlerische Auszubildende, schreibt über das Japan-Buch des Spaniers Héctor García:
Héctor García
Xcentric culture
A geek in Japan
EGMONT Manga 2009
Natürlich könnte man, um etwas über Japan zu erfahren, ein Buch eines Japanologen lesen. Aber wie wirken Land und Leute unmittelbar auf einen Nicht-Japaner, der aus Faszination und Interesse aufbricht, um dort zu arbeiten und zu leben? Der Informatiker Héctor García hat es ausprobiert und über seine Erlebnisse zuerst in einem preisgekrönten Blog und nun im vorliegenden Buch berichtet.
Er gibt in kurzen Kapiteln einen Überblick über geschichtliche Entwicklungen und das Leben im heutigen Japan sowie über die wichtigsten kulturellen und gesellschaftlichen Aspekte. Erklärende Passagen sind oft gewürzt mit kleinen Anekdoten oder Detailwissen. Immer ist die liebevolle Voreingenommenheit Garcías bemerkbar, die das Land lebendiger vor dem Leser entstehen lässt, als es ein objektiver Blick vielleicht vermocht hätte. Doch auch Themen wie die hohe Selbstmordrate und eine immer noch herrschende Diskriminierung der Frauen spricht er offen an.
Der besondere Reiz des Buches liegt iin seinem starken Bezug zum Alltagsleben, der in fast jedem Kapitel hergestellt wird und ganz untheoretisch direkt am Erfahrungsschatz des Autors teilhaben lässt. Damit werden dem Leser wichtige Einblicke gegeben, die keine Urlaubsreise je bieten könnte.