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Nicole Zepter
Kunst hassen
Eine enttäuschte Liebe
Tropen 2013
Schlimmeres als in Siegen oder Hamm, Mönchengladbach oder Herford im Museum zu landen, kann der Kunst nicht passieren. Oder doch: in einem Katalog besprochen zu werden. Hier vor allem ist Kunst immer Kunst. Aber auch in Frankfurt und Köln – im Katalog sowieso.
Das möchte man mal erleben, es kommt einer in die Ausstellung und ruft: „Wie scheiße ist das denn?“ Oder ein Handzettel im Museumsladen, auf dem steht: „Es gibt keinen Katalog zur Ausstellung. Die Werke von NN waren einfach nicht gut genug.“
Oder, wenn schon der Katalog unbedingt sein muss, den Hinweis des Kurators: „Die Bilder in den oberen Räumen sind so schlecht, es lohnt nicht auf sie einzugehen.“ Oder die Leute, die einem im Aufzug begegnen und sich trauen, vor den langweiligen Sachen im Obergeschoss zu warnen. Würde man ihnen Glauben schenken? Oder nach oben eilen und den Schwurbel anstieren, bis einer heult?
Was es bei jedem Fußballspiel gibt, gibt es in der Kunst nicht. Endlich gibts dafür immerhin Nicole Zepters Buch. Gebunden in das Sackleinen, bei dem, wenn man drauf haut, man zweifellos immer den richtigen trifft. – In dieser Buchbesprechung muss einer was loswerden: alle genannten Museen habe ich aufgesucht.