// 2015

// Bücher

Schwarz Rot Welt

Manuel Möglich
Deutschland überall
Eine Suche auf fünf Kontinenten
Rowohlt Berlin 2015

Manuel Möglich ist dorthin gereist, wo Deutsche eine neue Heimat gefunden haben. Nach New York, nach Blumenau in Brasilien, Lüderitz in Namibia, Apia auf Samoa, Tsingtao in China, das ehemalige Hermannstadt jetzt Sibiu in Rumänien und schließlich Liberec in Tschechien.

Er hat dort Deutsche oder deren Nachkommen getroffen. Menschen, die ihr Deutschsein in einer neuen Zwischenwelt leben, die aus Deutschland und der neuen Heimat zusammengesetzt ist. Manuel Möglich hat dazu mit ihnen gesprochen. Dabei ist unser Reporter des Nationalen im Internationalen auch ganz schön häufig mit sich selbst beschäftigt. Ist halt stressig. Von Scholl-Latour hat er das nicht.

// Bücher

Stadt lesen

Peter Schneider
An der Schönheit kann’s nicht liegen …
Berlin – Porträt einer ewig unfertigen Stadt
Kiepenheuer & Witsch 2015

Peter Schneider hat ein Buch über Berlin geschrieben. Die Stadt hat aber auch ein Glück! Das Besondere an seinem Buch über Berlin liegt vor allem darin, dass Schneider von sich selbst kein Aufhebends macht. So wird übrigens vermutlich auch Berlin auf dieses Buch reagieren. Schneider und Berlin passen einfach zu gut zueinander.

So kann man sich von diesem einzigartig gelassen erzählenden Stadtführer diese Stadt mit ihren wenigen Allüren aber vielen Problemen erzählen lassen. Er beobachtet sie schon lange wie sie versucht, mit sich und der Welt fertig zu werden, in der Politik, in der Kultur, bei Tag, bei Nacht, im Osten und im Westen. Und sie ist noch dabei und wird nicht fertig.

// Bücher

Gutes Buch – gute Besserung

Andrea Gerk
Lesen als Medizin
Die wunderbare Wirkung der Literatur
Rogner & Bernhard 2015

Die Literatur ist immer da und immer nah. Nur vorübergehend war zu befürchten, sie käme uns abhanden. Und gegenüber anderen Medien wird ihr nun immer seltender Eskapismus vorgeworfen – Hauptsache man liest.

Das Distinktionsmerkmal des guten Buchs kehrt gerade wieder zurück in die öffentlichen Verkehrsmittel und öffentlichen Orte. Und ihren guten Ruf als Universalheilmittel für Krankheiten des Leibes wie des Kopfes hat sich die Literatur bis heute nicht nur erhalten, sondern sogar noch steigern können.

Die Literatur heilt uns, wenn wir krank sind, sie belebt uns, wenn wir lebensmatt sind, sie befreit uns, wenn wir gefangen sind. Und, so lässt sich hinzufügen, sie belohnt uns, wenn es dazu eigentlich keinen Anlass gibt.

Andrea Gerk berichtet ebenso verständlich wie ausführlich über diese guten Wirkungen der Literatur. Eine Bibliotherapie für alle, die der wundersamen Wirkung der Literatur auf die Spur kommen wollen. Ein gut gebundener Beipackzettel für Ihre Bibliothek.