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„parrhesia“ und die Mechanismen der Macht

Anna Politkowskaja
Russisches Tagebuch
Fischer 2008

Monika Maron betont in ihrem Vorwort zu Recht, man spreche zwar seit dem politischen Mord an Politkowskaja zwar viel über deren Person, aber wenig darüber, wofür sie „unbeirrbar einstand“. Es scheint eine Konstante der populären Rezeption zu sein, sich mehr für Einzelschicksale zu interessieren als nach strukturellen (politischen) Zusammenhängen zu fragen. » weiter lesen

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Sich mit fremden Federn schmücken

Harro von Senger
(Moulüe) Supraplanung. Unerkannte Denkhorizonte aus dem Reich der Mitte
Hanser 2008

Um die Pointe vorwegzunehmen: die Bücher Harro von Sengers lassen sich adäquat nur dann lesen, wenn man sie selbst als ’strategemisch‘ betrachtet. Nehmen wir das Beispiel seines neuesten Buches: während Senger bislang beteuerte, seine ‚Strategemkunde‘, die auf einem altchinesischen Katalog von 36 Listtechniken beruht, habe nichts mit Strategie zu tun, überrascht er nun seine Leser mit einem Konzept von dem er behauptet, es gehe über das westliche Strategieverständnis hinaus. » weiter lesen

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Die drei Zugänge zur Philosophie

Richard David Precht
Wer bin ich und wenn ja, wie viele?
Eine philosophische Reise
Goldmann 2008

Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Diese vier elementaren Fragen hatte einst Kant aufgegriffen, um daran seine Philosophie zu messen, Precht greift nun die ersten drei davon auf, um seine populäre Einführung in die Philosophie dadurch systematisch zu gliedern. Und der Rückgriff auf diese Fragen macht gleich zu Beginn deutlich, dass dieses Buch zwar auch die Philosophiegeschichte gebührend würdigen, dabei aber nie die grundlegenden Alltagsfragen aus dem Blick verlieren wird.

Warum Precht im Untertitel die Reisemetapher bemüht – immerhin auch als Coverabbildung – bleibt auch nach der Lektüre unklar, da sie weder räumlich noch zeitlich auf den Text anwendbar ist. Weischedel dagegen benutzt in seiner Einführung in die Philosophie eine räumliche Metapher und spricht von den ‚zwei Aufgängen‘ zur Philosophie, dem akademischen Vorderaufgang und der alternativen Hintertreppe, wobei er letztere für sich beansprucht. Bei Prechts Einführung könnte man von den drei Zugängen sprechen, die mir allerdings auch in drei verschiedene Räumlichkeiten zu führen scheinen, um die Metapher weiter zu bemühen. » weiter lesen